Schon wieder ein Feiertag, zum Kummer der Wirtschaft, zur Freude aller, die eine Verschnaufpause gut brauchen können. Doch was verbirgt sich hinter dem katholischen Fest mit dem merkwürdigen Namen „Fronleichnam“? Warum ist es für ganz Österreich ein gesetzlicher Feiertag? Das hängt mit dem Konkordat zusammen, dem bald 100 Jahre alten Vertrag zwischen Österreich und dem Heiligen Stuhl. Den Menschen damals war Fronleichnam so wichtig, dass es zum gesetzlichen Feiertag erhoben wurde. Bis heute ist es für viele in unserem Land ein beliebtes Fest mit seinen eigenen Bräuchen.
Das Wort „Fronleichnam“ klingt heute freilich seltsam. Geht es um einen Leichnam? Wort und Fest stammen aus dem Mittelalter. „Fron“ bedeutete damals „Herr“ und „lichnam“ meinte „Leib“. Um den „Leib des Herrn“ geht es also, um Jesus Christus. Denn Jesus ist kein Toter. Er lebt und ist lebendig unter uns: Er ist da, in dem kleinen Stück Brot, der Hostie, die an Fronleichnam feierlich durch die Straßen getragen wird. Viele Jahre durfte ich in der Wiener Innenstadt die Prozession leiten. Immer hat es mich bewegt, wie nahe Jesus unter uns Menschen ist. Sein Segen geht mit uns durchs Leben!